1510
Spanische Truppen in Algier
Spanische Truppen erobern Algier in Nordafrika.
1511
04. Oktober: Heilige Liga gegründet.
Papst Julius II., verbündet sich in der "Heiligen Liga" mit Kaiser Maximilian I., Venedig, England, Aragon und der Schweizer Eidgenossenschaft gegen Frankreich. Die Franzosen müssen sich darauf aus den besetzten Gebieten rund um Mailand zurückziehen.
1512
11. April: Schlacht von Ravenna
Das Heer der Hl. Liga unterliegt den französischen Truppen in der Schlacht von Ravenna. Der überlegene Sieg kann jedoch nicht genutzt werden: bis Ende August müssen sich die Franzosen aus den besetzten Gebieten zurückziehen.
1513
21. Februar: Papst Julius II. stirbt
Papst Julius II. stirbt in Rom während des 5. Lateranischen Konzils. Nach kurzem Konklave wird am 11. März Giovanni de Medici als Laie zum Papst gewählt. Er empfängt erst nach der Wahl die Priester- und Bischofsweihe und gibt sich den Namen Leo X.
23. März: Venedig wechselt die Fronten
Wegen Gebietsstreitigkeiten mit dem Dt. Reich verlässt Venedig die Hl. Liga und schließt ein Bündnis mit Frankreich.
06. Juni: Schlacht von Novara
Eidgenössische Truppen besiegen die Franzosen bei Novara. Dies zwingt die Franzosen endgültig zur kompletten Räumung Norditaliens. Herzog Maximilian Sforza kann seinen Platz auf dem Thron von Mailand wieder einnehmen.
16. August: Schlacht von Guinegate
Deutsche Truppen unter Kaiser Maximilian I. unterstützt von einem englischen Kontingent unter König Heinrich VIII. besiegen die Franzosen bei Guinegat in der Picardie. Die unterlegenen Franzosen zogen sich überstützt zurück, der Rückzug entwickelte sich zur Flucht. Dies bescherte der Schlacht den Beinamen Sporenschlacht, da die Sporen bei der Flucht nützlicher waren als das Schwert. Maximilian schlug vor, die Verfolgung bis zum Sammelort der Franzosen weiterzuführen und die Unordnung auszunutzen. König Heinrich und sein Kronrat stimmten jedoch gegen diesen Vorschlag. Der englische Heeresteil schwenkte zur Belagerung der Stadt Tournai ab, welche sich am 24.09. ergeben musste.
09. September: Schotten geschlagen
Gemäß dem Bündnisvertrag mit Frankreich waren die Schotten nach England einmarschiert. Bei Flodden Field kam es zum Gefecht. Die Schotten wurden vernichtend geschlagen und ihr König Jakob IV. fiel in der Schlacht.
06. Oktober: Bundschuhbewegung zerschlagen
Der Aufstand der Bundschuhbewegung von Leihen wird niedergeschlagen, die Anführer fast sämtlich hingerichtet.
19. Dezember: Konzil beschließt Dogma
Der 5. Lateranische Konzil beschließt: Jeder Christenmensch hat eine eigene, persönliche und unsterbliche Seele.
1514
Aufstand des "Armen Konrad"
In Württemberg erhebt sich die Bevölkerung als "Bund des Armen Konrad" gegen den Herzog Ulrich. Die Aufstände werden zwar niedergeschlagen, jedoch muss der Herzog im Vertrag von Tübingen Zugeständnisse machen, u. a. darf der Herzog nur noch mit Zustimmung der Landstände Krieg führen.
1515
25. Januar: Franz I. zum König von Frankreich gesalbt
13. September: Schlacht bei Marignano
Franz I. von Frankreich kann in der Schlacht bei Marignano die Schweizer Eidgenossen besiegen. Diese verlieren dadurch ihren Einfluss auf das Herzogtum Mailand. Die Schweizer geben daraufhin ihre offensive Politik auf und erklären sich als "neutral für die Ewigkeit".
1516
23. Januar: Karl I. wird König in Spanien
Nach dem Tod seines Großvaters mütterlicherseits wird der Habsburger Karl I. König von Spanien. Sein anderer Großvater, Maximilian I. ist deutscher Kaiser. Dies begründet die Habsburger Umklammerung des Königreichs Frankreich - Konfliktpotential für die nächsten Jahrhunderte...
29. November: "Ewiger Frieden" geschlossen
König Franz I. schließt den sog. "Ewigen Frieden" mit der Schweizer Eidgenossenschaft. Diese hatten bereits nach der Niederlage von Marignano ihre Neutralität verkündet. Mit 700.000 Gulden und dem Versprechen, sich nicht mehr in Norditalien zu engagieren erkaufen die Schweizer den Frieden und das Tessin.
1517
03. Februar: Osmanen erobern Kairo
Die Truppen des osmanischen Sultans Selim I. besiegen die Mamelucken in Ägypten. Damit ist der Nahe Osten unter Kontrolle der Osmanen: die Gebiete der heutigen Staaten Libanon, Israel, Syrien, Irak, Jordanien und Ägypten werden dem Osmanischen Reich einverleibt. In den eroberten Ländern liegen auch die wichtigen Pilgerorte Mekka und Medina.
04. März: Spanier in Mexiko
Spanische Truppen unter dem Kommando von Hernando de Cordoba landen in Mexiko und beginnen mit der Eroberung des Landes.
Frühjahr. Pest in München endet
Nach Ende einer langanhaltenden Pestepidemie locken angeblich die Angehörigen der Schäfflerzunft die Bewohner mit ihren Tanzdarbietungen aus den Häusern. Die begründet nach der Legende die Tradion des Schäfflertanzes.
31. Oktober: Luther veröffentlicht seine 95 Thesen
Martin Luther veröffentlicht seine 95 Thesen. Seine Absicht ist nicht die Spaltung der Kirche, vielmehr will er zur Diskussion über eine Kirchenreform anregen. Hauptkritikpunkte sind die Beichtpraxis und der Ablasshandel.
1518
Juni bis Oktober: Reichstag in Augsburg
Kaiser Maximilian I. hat einen Reichstag nach Augsburg einberufen. Es zeigt sich jedoch, wie innenpolitisch schwach der Kaiser ist. Zahlreiche Projekte des Kaisers scheitern am Widerstand des Reichstages: die Einsetzung seines Enkels Karl als Nachfolger wird ebenso gekippt, wie der Plan eines Kreuzzuges gegen das Osmanische Reich. Wegen familiärer Streitereien und der Ermordung des Ritters Hans von Hutten, wird Ulrich von Württemberg unter die Reichsacht gestellt. Aufgehoben wird die Reichsacht gegen die Kurpfalz. Diese bestand seit dem Landshuter Erbfolgekrieg (Landshuter Erbfolgekrieg (1504-1505)). Kurfürst Ludwig V. von der Pfalz setzte die Aufhebung durch.
Oktober: Luther auf dem Reichstag in Augsburg
Martin Luther trifft auf dem Reichstag in Augsburg ein. Dort wird er vom päpstlichen Gesandten Cajetan verhört. Luther beruft sich auf die Heilige Schrift und verweigert einen Widerruf seiner 95 Thesen. Durch eine nächtliche Flucht entzieht er sich der drohenden Verhaftung.
1519
28. Januar: Ulrich von Württemberg greift Reutlingen an.
Der unter Reichsacht stehende Herzogs Ulrich von Württemberg überfällt die Reichsstadt Reutlingen. Hiermit tritt der Bündnisfall des Schwäbischen Bundes ein. Georg Truchsess von Waldburg-Zeil als Führer der Truppen des Bundes vertreibt den Störenfried im Laufe des Jahres. Ulrich wird vom neuen Kaiser Karl V. verbannt, Württemberg kommt unter Habsburger Herrschaft.
12. Februar: Kaiser Maximilian I. stirbt
Sein Enkel Karl I. (bereits König von Spanien) wird durch Erbfolge auch Erzherzog von Österreich.
21. Februar: Juden aus Regensburg vertrieben
Die Regensburger Juden standen unter dem Schutz des Kaisers. Der Regensburger Rat nutzt den Tod des Kaiser und die damit verbundene, formale Schutzlosigkeit der Regensburger Juden zur Vertreibung. Alle Juden haben 2 Wochen Zeit, die Stadt zu verlassen.
Das ganze jüdische Viertel und die Synagoge werden niedergebrannt. Auf dem Gelände entsteht der Neupfarrplatz mit der dortigen Wallfahrt "Zur schönen Maria". Die Wallfahrt war anfänglich sehr beliebt und damit einträglich für die Stadt. In den Pestjahren 1520-1523 kam sie jedoch wieder zum Stillstand.
28. Juni: Karl I. zum Kaiser gewählt
Karl I. gewinnt die Wahl gegen den Gegenkandidaten Franz I. von Frankreich. Er wird als Karl V. Kaiser des Hl. Römischen Reiches. Da er zeitgleich König von Spanien und Erzherzog von Österreich ist, beherrscht Karl ein Reich, "in dem die Sonne niemals untergeht".
10. August: Magellan sticht in See
Der portugiesische Seefahrer Ferdinando Magellan beginnt in Sevilla seine Weltumsegelung. Er sticht mit 5 Schiffen in See.
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