Anfang Dezember 2022 durften wir zum zweiten Mal in diesem Jahr in der Johann-Brunner-Mittelschule in Cham zu Gast sein. Auf dem Programm stand u. a. auch ein Vortrag vor der Förderklasse Deutsch.
Nachstehend Auszüge aus dem Bericht auf der Schulhomepage [Originallink, abgerufen 02.01.2023]:
Arma Georgii an der JBM-Cham
Mit Arma Georgii hatten die Sechstklässler der JBM auch in diesem Jahr einen authentischen Ansprechpartner, wenn es um die Thematik Mittelalter im Fach GPG geht. Arma Georgii ist ein Verein für erlebbare Geschichte aus dem nahen Furth im Wald; er stellt das Leben im Spätmittelalter, vor allem im 15. Jahrhundert, nach. Gezeigt wird, unter welchen Umständen die Menschen der damaligen Zeit lebten und – damit sind wir beim lateinischen Wort arma – über welche Waffentechnik die Waffenknechte im 15. Jahrhundert verfügten. Mit unserer Religionslehrerin Frau Meindl, die zugleich Mitglied in Arma Georgii ist, hatten besonders die Mädchen eine vertraute Person, wenn es um die Rolle der Frau im Mittelalter ging.
Vom Konzept her ging man heuer sehr schülerorientiert vor: Alle Sechstklässler haben ja bereits ein Vorwissen zum Thema Mittelalter über Bücher, die Medien und auch über Filme im TV, das es entweder zu bestätigen oder zu entkräften galt. Fleißig stellten die Schüler bereits im Vorfeld Fragen, schrieben diese auf Kärtchen und legten sie dem kompetenten Team von Arma Georgii vor. Dazu gehörten banale Fragen nach der Durchschnittsgröße der damaligen Personen oder auch komplexere, wie das städtische oder das ländliche Leben aussah. Was weiß man über die Ernährung im 15. Jahrhundert und wie kleideten sich die Personen?
Ausgeräumt wurden typische Hollywoodklischees, in denen die einfachen Leute als schmutzig und dreckig dargestellt werden oder die Dualität zwischen dem guten und schlechten Ritter. Sehr wohl betrieb das einfache Volk Körperpflege und es gab sogar für die Frauen eine Art Duftstein, um besser zu riechen. Die glänzende oder dunkle Rüstung ist nur darauf zurückzuführen, ob diese durch Polieren oder Brünieren gegen Rost geschützt wird. Zum Thema Bekleidung äußerte Frau Meindl, dass für Frauen lange Kleider oder Röcke vorgeschrieben und die Beinhosen den Männern vorbehalten waren. Auch Redensarten wie „unter die Haube kommen“ oder „dahintrippen“ wurden aufgezeigt. Besonders interessant wurde es für die Schüler, als ihnen erklärt wurde, dass Kinder als verkleinerte Form eines Erwachsenen angesehen wurden und frühzeitig auch so behandelt wurden. Zu guter Letzt durften die Schüler die mitgebrachten Gebrauchsgegenstände aus dem Mittelalter auch aus- und anprobieren. Gerne präsentierten sich das eine „unter die Haube gekommenen“ Mädchen oder der andere edle Ritter für ein Foto.
Sowohl die Schüler als auch die Lehrkräfte der beteiligten Klassen bedankten sich für den kurzweiligen, praxisnahen und schülerorientierten Vortrag von Arma Georgii.