Im Jahr 2015 feierte der Verein sein 15-jähriges Bestehen.
Dies nahmen wir zum Anlass, um gemeinsam mit Freunden und Mitgliedern eine Feier auszurichten. Und so trafen wir uns im historischen St.-Georgssaal in Furth im Wald.
Auszug aus dem Bericht von Fred Wutz in der Mittelbayerischen Zeitung, online-Version (Original-Link, abgerufen 13.03.2018)
Furth im Wald. Seit 15 Jahren macht der Reenactment-Verein „Arma Georgii“ das Mittelalter erlebbar. Aus den Anfängen am Schießstättenweg im Garten von Martin und Helmut Maier, wo sich aus dem Kreis der Drachenstich-Festspieler einige Begeisterte für das Mittelalter bereits in entsprechender Gewandung trafen, ist mittlerweile eine beachtliche Schar an Mitstreitern hervorgegangen. Dieses Jubiläum wurde am Samstagabend im Georgssaal in passendem Ambiente gebührend gefeiert.
Hypocras zur Begrüßung
Zur Begrüßung kredenzten Dani und Max jedem Besucher Bratapfelwein oder einen Gewürzwein Hypocras. Kommissarischer Vorsitzender Florian Fischer konnte zahlreiche Mitglieder begrüßen, darunter Bürgermeister Sandro Bauer, Drachenstich-Regisseur Alexander Etzel-Ragusa, den Fähnleinführer des Bundes Oberschwäbischer Landsknechte, Hauptmann Hans Feder, aus Österreich die „Wölfe zu Dunkelstein“ sowie Abordnungen aus Baden-Württemberg und von Mortifer Draconi.
Mundschenk Martin Müller lud zur zeitgemäßen Tafel ein und erklärten die Gänge. Als Vorspeise wurden „Grüne Eier“ gereicht, dazu gab es Zitronensoße oder Feigenpfeffer. Ein Spanferkel, mit Bratensoße oder einer Soße aus Weichselkirschen, bildete den Hauptgang. Dazu wurden Reindl-Knödel, eine Art Semmelknödel aus dem Ofen, gereicht, und als Nachtisch gab es Süßes, genannt Latwerge, hergestellt aus Äpfel, Weichselkirschen oder Brombeeren. Die Rezepte entstammen alle mittelalterlichen Kochbüchern, wie etwa dem Buch „Gute Speisen“, dass 1500 in Würzburg erschienen ist.
Im Anschluss an die Tafel überreichte Hans Feder an den Jubelverein einen Umschlug, in dem einiger „Sold“ enthalten war. Nun erfolgte der Befehl zum Antreten. Auf dem Schlossplatz wurden die Gründungsmitglieder Klaus Meindl, Michaela Braun und Bernd Meißner für 15-jährige Zugehörigkeit und aktive Vereinsmitarbeit geehrt. Solche Mitglieder halten den Verein am Leben und sind dessen Grundlagen, sagte Florian Fischer.
Für achtjährige Tätigkeit als Vereinsvorsitzender konnte Uli Jakob eine Urkunde in Empfang nehmen. Ebenfalls wurde Bernd Meißner für seine langjährige Arbeit als Vorsitzender geehrt. Jakob, der aus beruflichen Gründen den Vorsitz nicht ausübt, dankte seinem Stellvertreter Florian Fischer, der dieses Amt zur Zeit kommissarisch ausübt, und den übrigen Helfern für die kommissarische Führung. Er werde sich schweren Herzens bei der nächsten Wahl als Vorsitzender nicht mehr zur Verfügung stellen.
Ein Schwur auf die Fahne
Beförderungen standen ebenfalls an. Für Fähnrich Gerald Kolbeck, der alle Fahnen und Standarten für Arma Georgii fertigte und diese dem Verein als Geschenk übergeben hat, wurde ein Nachfolger gesucht. Fündig wurde man bei Doppelsöldner Stefan Brückl, der ab sofort Fähnrich ist. Hellebardier Dominik Madl wurde zum Fahnenjunker befördert und unterstützt damit Stefan Brückl in seinem Amt. Anschließend leisteten beide einen Schwur auf die Fahne.
Bürgermeister Sandro Bauer, Gründungsmitglied und passiv bei Arma Georgii, dankte den Mitgliedern für ein 15-jähriges funktionierendes Vereinsleben. „Ihr seid europaweit unterwegs und vertretet damit auch die Farben der Stadt Furth im Wald“, sagte der Bürgermeister. Er wünschte noch viel Spaß und Erfolg, auch beim Drill und in der Ausbildung.
Hauptmann Walter Zeller von den „Wölfen zu Dunkelstein“ in Österreich sagte, er freue sich bereits jetzt wieder auf das nächste Jahr, wenn man sich mit den Freunden aus Furth im Wald beim „Sturm auf die Hohenegg“ trifft, um sich gegenseitig auf „die Schnauze zu hauen“. Auch Stefan Reimer von Mortifer Draconi sagte, er freue sich „narrisch“, mit den Kameraden von Arma Georgii zu kämpfen und dankte für die Unterstützung bei sämtlichen Lagern und Aktionen. Er wünschte alles Gute für die Zukunft.
In seinem Schlusswort startete Florian Fischer einen Aufruf an alle Vereinsmitglieder und Förderer, sich für die Deutsche Knochenmarkspenderdatei registrieren zu lassen. Arma Georgii sei ein eingetragen Verein und gemeinnützig. Soziales Engagement werde großgeschrieben. Ein großer Erfolg sei bereits eine vom Verein organisierte Sammlung und Spendenaktion zugunsten der Deutsche Kinderkrebshilfe gewesen. In gemütlicher Runde gab es noch längere Zeit Anekdoten und besondere Vorkommnisse aus den vergangenen 15 Jahren zu hören.
(Fred Wutz)