Bild: Gedenktafel am ehemaligen Gasthof Krone in Cham1

Bereits im Jahr 1468 hatten sich Ritter im Bayerischen Wald zu einem Bündnis gegen Herzog Albrecht IV. von Bayern-München, dem "Böcklerbund" zusammengeschlossen. (Böcklerkrieg (1468-1469)).

Der Bund war aber erst öffentlich aufgelöst und dann militärisch zerschlagen worden. Das Vorgehen Albrechts war damals noch von Kaiser Friedrich III. wohlwollend geduldet worden. Mittlerweile war aber Albrecht sehr mächtig geworden, so dass der besorgte Kaiser den Schwäbischen Bund anregte, der das Aufstreben Albrechts kontrollieren oder unterbinden sollte.

Um Söldner für den Kampf gegen den Schwäbischen Bund anwerben zu können, forderte Albrecht auf einem Landtag in München die Unterstützung des Adels ein. Die Ritterschaft verweigerte die Heeresfolge. Albrecht erklärte kurzerhand, die Gefolgschaft könne auch in Geldform, dem sog. Reisgeld, beglichen werden. Der Herzog habe auch ohne Zustimmung der Stände das Recht, Steuern zu erheben.

Diese Gelder ließ Albrecht daraufhin eintreiben - notfalls mit Zwang.
Als Reaktion schlossen sich 46 Ritter aus dem Straubinger Land in Cham zum "Bund des Löwen" zusammen. Die Gründungsversammlung fand am 14. Juli 1489 im Gasthaus zur Krone in Cham (später Modehaus Kusch) statt. Dies bedeutete faktisch den Aufstand gegen den Herzog.
Mitglieder des Löwlerbundes waren die Ritter von Degenberg, Nußberg, Murach, Parsberg, Notthafft auf Runding, Sattelbogen, Stauffen zu Ernfels, Chamerau, Rain, Türling und weitere, sowie die Brüder von Herzog Albrecht: Christoph der Starke und Wolfgang. Pfalzgraf Otto von Neumarkt trat zuerst dem Bund bei, verließ ihn jedoch 1490 wieder und lief zu Albrecht über.
Am 14.09.1490 schloss der Löwlerbund einen Pakt mit dem Schwäbischen Bund. Der König von Böhmen wurde um Hilfe angerufen und dieser erklärte die Unterstützung für fünf Jahre im Oktober 1490.
Auf dem Reichstag ín Nürnberg kommt es zur Konfrontation der Parteien. König Maximilian I. versucht erfolglos zu vermitteln und bestätigt schließlich den Löwlerbund (06.07.1491). Über die Reichsstadt Regensburg, welche sich vorher mit Albrecht verbündet hatte, wird die Reichsacht verhängt. Maximilian überträgt die Durchsetzung der Acht an den Löwlerbund (01.10.1491).

2. Ablauf der Ereignisse

Siegmund von Sattelbogen auf Lichtenegg schickte im Dezember 1491 einen Fehdebrief an Herzog Albrecht. Fast gleichzeitig überfielen die ritterlichen Brüder von Stauff das herzogliche Dorf Pfatter bei Regensburg und plünderten es.
Herzog Albrecht zog Truppen zusammen: er heuerte böhmische Adlige als Söldner an, Pfalzgraf Otto von Neumarkt und die Reichsstadt Nürnberg schickten Soldaten. Am Weihnachtstag 1491 stand das Heer vor Köfering, eroberte und zerstörte Stadt und Burg, sowie die nahegelegene Burg Triftling.
Das Heer durchstriff das Land und plünderte und zerstörte die Dörfer und Höfe der Löwler. Noch im Dezember wurden Schloss Prunn im Altmühltal erstürmt, am 05. Januar 1492 fiel die Veste Flügelsberg, welche von den Parsberger gehalten worden war. Bereits am 23. Januar stand Albrechts Heer vor der Burg Ehrenfels bei Beratzhausen. Nach der Erstürmung wurde Siegmund von Sattelbogen mit 60 reisigen Knechten gefangen genommen.
Die Burg Traubling wurde belagert. König Maximilian begann, im Konflikt zu vermitteln.
Ebenfalls am 23. Januar 1492 erneuerte Maximilian jedoch die Reichsacht über Regensburg und verurteilte alle Helfer der Stadt, darunter auf Albrecht. Der Schwäbische Bund hatte sein Heer bei Augsburg versammelt und unter dieser Bedrohung kam es auf Vermittlung von König Maximilian in Augsburg zu Verhandlungen. Am 25. Mai 1492 schloss Herzog Albrecht einen separaten Frieden mit dem Schwäbischen Bund und kündigte die Unterstützung für Regensburg auf.
Der Löwlerbund setzte seinen Kampf fort. Da Albrecht nun den Rücken frei hatte, erschien er mit seinem Heer wieder in der Oberpfalz und erstürmte die Burg Falkenfels nach achttägiger Belagerung (08.06.1492). Mehrere Löwler gerieten in Gefangenschaft und Burg Falkenfels wurde geschleift.
Für den 10. April 1493 wurde ein Landtag nach München einberufen. Den Löwlern wurde freies Geleit zugesichert, jedoch erschienen nur acht von ihnen: Bernhard und Hieronymus von Stauff zu Ernfels, Erasmus Paulsdorfer, Sigmund von Sattelbogen (mittlerweile wieder freigelassen), Jörg Paulsdorfer, Heinrich und Kaspar Nothafft auf Runding, Jörg Parsberger und Albrecht von Murach.
Bis zum 07. August dauerten die Verhandlungen, dann kam es zum Friedensschluss.

3. Auswirkungen

Der Löwlerbund konnte seine Anliegen durchsetzen. Im Frieden von München musste Albrecht anerkennen, dass die allgemeine Landesfreiheit weiter gilt und Steuern der Zustimmung der Landstände bedürfen. Bei Streit um die Auslegung der Landesfreiheiten müssen die Landstände angehört werden. Der Löwlerbund löste sich auf. Die Region litt lange Zeit unter den Zerstörungen des Krieges.
Die Reichsunmittelbarkeit Regensburgs wurde 1492 wieder hergestellt. Die Stadt verlor dabei den Status als Freie Stadt und war nur mehr eine gewöhnliche Reichsstadt.

4. Weiterführende Literatur

Hagen Seehase: Die Böckler- und Löwlerkriege, Zeughausverlag, 3963600187

Quellen

1) Foto: wikipedia/Sodacan veröffentlicht unter CC BY-SA 4.0